C-Junioren : Spielbericht
Halbfinale - 27.04.2025 11:00 Uhr
Eintracht Wechmar | SG Eckardtshausen | |||
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1 | : | 0 | ![]() |
(0 | : | 0) |
Aufstellung
TOR | Jan Heinemann |
ABW | August Engel (GK) |
Damian Fürst | |
Hektor Martin | |
Terence Benjo | |
MIT | Ben Höhne |
Elias Kallenbach | |
Elias Neuland | |
Jona Rimbach | |
Vladimir Ciobanu | |
STU | Marlon Reißig |
Mika Sander | |
Moritz Singh Nahal |
Spielstatistik
Gelbe Karten
August EngelZuschauer
100Torfolge
1:0 (37') | Eintracht Wechmar |
Endstation Halbfinale: C-Junioren verabschieden sich in Seebergen aus Kreispokal
Dank einer gemeinschaftlich-kämpferischen Leistung halten sich unsere C-Junioren seit Saisonbeginn im Rennen aller Wettbewerbe. Im Dezember schafften es die Jungs von Martin Reißig und Daniel Höhne bis zur Endrunde der Hallenkreismeisterschaft. Auch in der Kreisliga-Staffel 1 ist es beim Dreikampf mit der SG Mosbach und der SG Schweina-Gumpelstadt spannend wie nie. Nun sollte der Showdown im Kreispokal folgen. Mit einem denkwürdigen 3:2-Heimsieg gegen den FSV Waltershausen zogen die Geißrainer Anfang November erstmals ins Halbfinale des Westthüringer Pokalwettbewerbes und hätten dafür kaum weiter „westlicher“ fahren können. Der FSV Eintracht Wechmar – Teil der selbsternannten „SG Drei Gleichen“ – lud ins beschauliche Seebergen. In ihrer Kreisliga-Staffel 3 sehen sich die Wechmarer aktuell auf dem dritten Tabellenrang. Eckardtshausens Viertelfinalegegner Waltershausen bezwang die Eintracht in ihrem Hinspiel zwar mit 7:3, hat sich kurz nach seinem emotionalen Pokalausscheid aber vom Spielbetrieb zurückgezogen – eine äußerst fragliche Entwicklung. Nichtsdestotrotz kann die SG Drei Gleichen mit stolz behaupten, als einzige Mannschaft den enteilten Kreisliga-Spitzenreiter TSV Sundhausen besiegt zu haben, den sie an selbigem Novembertag im Elfmeterschießen aus dem Kreispokal kegelten (6:4 n.E.). Ein klarer Favorit war vor dem heutigen Tage dementsprechend nicht auszumachen.
Das Aufeinandertreffen auf dem auffällig großen Fußballplatz begann ohne sichtbare Feldvorteile. Die Geißrainer schienen den Schwung der anfangs singenden Gästefans und der erstmals abgespielten, neue SV-49-Vereinshymne aufgesaugt zu haben. Doch die erste Drangphase hielt nicht lange an. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem Wechmar ohne großes Aufsehen Ideen kreierte und Eckardtshausen an den weitgerissenen Lücken verzagte. Meistens befand sich der Ball im Mittelfeld, wo mit etwas zu zaghafter Zweikampfführung den Hausherren in die Karten gespielt wurde. So konnte Wechmar das Spiel erneut ruhig aufbauen und ihre schnelle Torversicherung Louis Görtz im Sturmzentrum suchen. Mit einem geistesgegenwärtigen Reflex verhinderte Jan Heinemann Görtz' Führungstreffer aus spitzem Winkel (18.). Kurz zuvor hatte der Wechmarer seinen Gegenspieler August Engel aber augenscheinlich mit dem Ellenbogen zu Boden gebracht. Wenn bei den Geißrainern offensiv etwas zustandekam, dann über Klatschpässe, Doppelpässe und schnelle Flanken. Hohe, weite Bälle und Sprintversuche erwiesen sich auf dem riesigen Feld als nachteilig, da die Gastgeber einfach zu gut darauf eingestellt waren. Als Ciobanus Rückpass über Neuland den Weg zu Marlon Reißig fand und dieser aus gut 20 Metern einfach mal draufhielt, rutschte Eintracht-Keeper Leonard Krug die Kugel über die Finger und konnte sie nur gerade so auf der Linie klären (30.). Wechmar sorgte bei einem Konter über Nils Zwätz für einen weiteren Hochkaräter, setzte ihn aber per Direktabnahme am rechten Pfosten vorbei. Es schien beinahe so, als stünden sich die beiden aufgestellten Tore nicht geradlinig gegenüber.
Zur Halbzeit dürfte allen Beteiligten klar gewesen sein, dass beim Stand von 0:0 nach wie vor alles möglich sei. Obwohl das Halbfinale spielerisch tendenziell von Wechmar bestimmt wurde, blitzten die Geißrainer immer mal wieder gefährlich auf – bis hierhin aber noch zu selten, um die Gastgeber nachhaltig zu verunsichern. Mit gebündelten Kräften ging es in den zweiten Durchgang, der aus Eckardtshäuser Sicht allerdings kaum schlechter hätte beginnen können. Louis Görtz behauptete das Leder gegen zwei Geißrainer, preschte in den Sechzehner und ließ Jan Heinemann bei seinem präzisen, mittigen Abschluss über den Keeper keine Chance (0:1/37.). Das Gegentor war zwar kein Schock für die Reißig/Höhne-Elf, aber zweifelsohne ein großer Brocken gegen eine gut eingestellte Eintracht. Immerhin sorgte Vladimir Ciobanu für ein etwa zehnminütiges Aufbäumen. Sein Freistoß aus 35 Metern segelte flankenförmig vor das Tor und knallte an die Latte (39.). Zwei Minuten später schlug Ciobanu einen Haken und chippte von rechts in den Rückraum, wo Jona Rimbach die Kugel Volley nahm und Krug erst im letzten Moment seine Hand hochreißen konnte (41.). Torschütze Görtz musste wenig später mit einer Sprunggelenksverletzung den Platz verlassen. Bei einem Alleinmarsch aufs Tor trat er unglücklich auf den Ball und knickte um – gute Besserung an dieser Stelle! Am Eckardtshäuser Zusammenspiel sollte sich aber nicht viel ändern. Der sonst so perfekt aufeinander abgestimmte Fußball, der laufende Ball und die Zielstrebigkeit, ließen sich an diesem Sonntagvormittag einfach nicht mit dem großen Platz und den damit verbundenen, schwindenden Kräften vereinbaren. So kam es, wie es kommen musste: Eckardtshausen rannte an, Wechmar nutzte permanent und gezielt seine konditionellen Ressourcen; ein stetiger Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, dem auch eine reichlich gefüllte Wechselbank zugrundelag. Auf beiden Seiten gelang weder Kreatives, geschweige denn Torgefährliches. Auch das Hoffen auf eine Zufallsaktion erübrigte sich durch die weiten Wege von der Mittellinie bis zum Tor. Jedem Geißrainer waren Wille und Ehrgeiz in die Augen geschrieben, durchzogen von einem fast schon verzweifelnden Gesichtsausdruck.
Trotz des jederzeit ausgleichbaren Vorsprunges, schipperte die Partie in Richtung Schlusspfiff und fand im FSV Eintracht Wechmar einen verdienten Sieger. Somit endete die wilde Kreispokalfahrt am Fuße des Seeberges. Mit dem Erreichen des Halbfinales müssen sich Mannschaft und Trainerteam auf die Schultern klopfen, auch wenn so unmittelbar danach die Enttäuschung überwiegt. Das „eigentliche Finale“ hatten die Geißrainer in ihrem Heimspiel gegen Waltershausen, das sie wohl niemals vergessen werden. Nun kann und muss der gesamte Fokus dem Liga-Alltag zugewandt werden, um das Rennen um die Tabellenspitze bis zum 31. Mai offenzuhalten. Wechmar wird nebenher schon am 18. Mai im Kreispokalfinale auf die SG Mosbacher SV treffen - und vielleicht für einen so einen lauten Knall sorgen, wie es ein Seebergener Traditionsverein bei ihrem "Kanonenschießen" im Anschluss des Spieles auf dem Sportplatz taten.
(Arthur Seiler)
Karten:
SG Eck - August Engel
Schiedsrichter:
Lukas Ortlepp