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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht (2023/2024)

Kreisliga Westthüringen Staffel 2
26. Spieltag - 11.05.2024 15:00 Uhr
SG EFC Ruhla 08 II   SV 49 Eckardtshausen
SG EFC Ruhla 08 II 3 : 0 SV 49 Eckardtshausen
(0 : 0)

Spielstatistik

Zuschauer

40

Torfolge

1:0 (68')SG EFC Ruhla 08 II
2:0 (74')SG EFC Ruhla 08 II
3:0 (77')SG EFC Ruhla 08 II

Schwache zweite Halbzeit wird bestraft: Männer in Ruhla mit nächstem Dämpfer

SG EFC Ruhla 08 – SV 49 Eckardtshausen 3:0 (0:0)

 

Tore:

1:0 Muhammed Maghames (68.min)

2:0 Luca Lippold (74.min)

3:0 Muhammed Maghames (77.min)

 

Neun Minuten verändern alles bei Senfs Rekordspiel

 

Es ist wie verhext. Seit mittlerweile fünf Wochen müssen die Eckardtshäuser Anhänger tapfer sein, denn wieder geht es ohne Erfolgserlebnis in die neue Woche. Dabei erschienen die Voraussetzungen nach der 0:6-Klatsche von Völkershausen eigentlich aussichtsreich. Fünf Stammkräfte kehrten in den Kader zurück und erhöhten somit die Breite von lediglich 11 auf ganze 16 Spieler. Dennis Zeller sah sich allerdings nur für den äußersten Notfall einsatzbereit. Fast sechs Jahre war es her, als die Geißrainer Männermannschaft zuletzt im schönen Ruhlaer „Stadion Mittelwiese“ gastierten. Am letzten Saisonspieltag 2017/18 zeigte die damalige Mannschaft von Harry Schmidt zwei Gesichter, gab eine 2:0-Pausenführung her und verlor am Ende nicht nur mit 2:4 das Spiel, sondern auch den fünften Tabellenplatz an Ortsnachbar Etterwinden. Da einige Jungs vor dem heutigen Spiel in Erinnerung an jenen Tag schwelgten, waren sich alle einig, an diesem warmen Samstagnachmittag keine überhöhte Leichtigkeit gegen die SG EFC Ruhla 08 II einkehren zu lassen. Erst recht, wenn Christoph Senf seinen sage und schreibe 355. Pflichtspieleinsatz feiert und damit in der „Ewigen Tabelle seit 2004“ Frank Rudloff erstmalig vom Thron stößt, Gratulation!

 

Hochkonzentriert ging es in das Aufeinandertreffen. Eckardtshausen zeigte sich mutiger und überspielte in den ersten fünf Minuten gleich dreimal gefährlich die Abwehrkette. Keeper Oleksandr Padusenka war auf dem Posten, unterlief aber ein Abstimmungsfehler mit Julian Schmidt, den der SV 49 beinahe ausnutzte. Nach einer kuriosen, knapp fünfminütigen Unterbrechung, da Schiedsrichter Brian Höhn sein Oberteil aus „Verwechslungsgründen mit den Eckardtshäuser Trikots“ tauschen musste, zeichnete sich ab, dass sich das alte Leid Eckardtshäuser Ballverluste im Vorwärtsdrang schnell bemerkbar machen würde. Ruhla/Wutha II wurde meistens nur genau in diesen Momenten gefährlich. Der wendige Spanier Jou Quer Calzada, welcher übrigens schon auf Island kickte, war dabei gemeinsam mit Routinier Dominic Henning Dreh- und Angelpunkt. Wie schon in der Vorwoche spielte dem Gegner Erfahrungswerte mit dem riesigen Spielfeld in die Karten. Enge Manndeckung gestaltete sich auf diese Weise schwierig und resultierte meistens in Notgrätschen kurz vor dem Strafraum. Aber Marcel Knauers Elf verteidigte resolut. Im Kasten agierte Panagiotis Morkos überaus selbstsicher und klärte Flanken wie Torschüsse ohne Rücksicht auf Verluste. Gegen einen etwas zu unplatzierten Abschluss bewahrte Morkos sein Team vor dem Rückstand. Dominic Henning ergab sich aus sieben Metern völlig freistehend die Gelegenheit, bekam aber keinen Druck hinter den Ball (13.). Der SVE bemühte sich darum, aus den Fehlern der Vorwoche zu lernen. Dank einer etwas größeren Laufbereitschaft konnten sie sich auch immer wieder gute Torchancen erspielen. Dafür war an diesem Tag fast ausschließlich Jonas Manß mit guten Laufwegen veranwortlich. Erst tauchte Padusenka bei Manß' Flachschuss von der Strafraumgrenze ab und lenkte ihn um den Pfosten (29.). Nur zwei Minuten später hatten die Geißrainer bereits den Torschrei auf den Lippen und der Ball lag im Netz. Was war passiert? Jan Morgenweck chippte den Ball erneut perfekt in Manß' Lauf, der ihn sich im Luftzweikamp mit Prokop und Padusenka per Kopf am Gegner vorbeilegte. Die beiden Ruhlaer prallten dabei zusammen, was der Unparteiische als Foul des Eckardtshäuser wertete. Eine 50-50-Entscheidung, welche mit etwas Glück auch zugunsten von Jonas Manß gewertet hätte werden können (31.). Kurz vor der Halbzeit tauchte Ruhla-Verteidiger Mateusz Prokop plötzlich auf der anderen Seite auf, scheiterte aber an Morkos (43.).

 

Die ersten 45 Minuten gaben zumindest Hoffnung auf einen Punktgewinn. Keine der Mannschaften stach aus dem Spiel hervor. Eckardtshausen blieb weitestgehend konzentriert bei der Sache und schrieb sich defensiv wie offensiv nicht ab. Knauers Ziel war es, die risikoreichen Ballverluste zu reduzieren und stattdessen Wert auf ein ruhigeres Aufbauspiel zu legen. Mit Jan Arnolds Einwechslung richtete das heimische Trainerduo Maroldt/Gensel die Hausherren allerdings offensiver aus. Dies schien aus Ruhlaer Sicht perfekt zu wirken. Mit deutlich mehr Druck und höherem Pressing begegneten sie den Geißrainern. Teilweise standen bis auf die Innenverteidiger alle EFC-Kicker in der gegnerischen Hälfte. Eckardtshausen verpasste es, die hochstehende Ausrichtung zu überspielen und verlor weiterhin zu viele Bälle. Außerdem schien die Kreativität wie auch die Sicherheit am Ball zunehmend verloren gegangen zu sein. Wo sollen diese Tugenden bei all den vergangenen Misserfolgen auch schlagartig wieder auftauchen...? Der hohe Rasen sollte dabei keine Ausrede sein, schien aber zumindest einigen nicht entgegen zu kommen. Ruhlas Risiko zahlte sich schließlich aus, als Luca Lippold auf der linken Seite konsequenter zum Ball ging, in die Mitte spielte und Joker Muhammed Maghames die Kugel nur noch über die Linie drücken brauchte (0:1/68.). Der SV 49 war um Angriffsfußball bemüht, konnte aber nicht mehr als Nadelstich setzen. Zweimal verpasste Marc-Kevin Kaßner aus spitzem Winkel, einmal schoss Anton Seiler mit schöner Direktabnahme knapp über die Latte. Das Spielgeschehen bestimmten ganz klar die Gastgeber, auch wenn die Zahl der absoluten Torchancen weiterhin ausgeglichen blieb. Letztlich wurde Ruhla II zum Toreschießen eingeladen, was die Youngster aus dem Erbstromtal eiskalt zu nutzen wussten. Eine misslungene Spielereröffnung fand den direkten Weg zu Luca Lippold. Dieser ging zwei Schritte in Richtung Strafraum und schob den Ball in die rechte Torecke (0:2/74.). Muhammed Maghames kopierte Lippolds Treffer nur drei Minuten später, indem er einen erneuten Ballgewinn per sofortigem 18-Meter-Schlenzer bestrafte (0:3/77.). Es war ein herber Rückschlag in diesem bis zur 50. Minute eigentlich ausgeglichenem Spiel. Die seit dem Tor mit breiter Brust frei aufspielenden Ruhlaer schafften es zwar nicht mehr ernsthaft vor das Eckardtshäuser Tor, doch das sollte ihnen gänzlich egal sein. So plätscherte die Partie bis zum Abpfiff hin, ehe sich die Köpfe in den eigenen Reihen tief senkten.

 

Was bleibt nach diesem erneut bitteren Dämpfer im Kampf um den sportlichen Klassenerhalt? Sollte es wirklich die Erkenntnis sein, nicht mehr auf Kreisliganiveau mitspielen zu können? Ist es die fehlende Gier nach etwas „echten Erreichbarem“ wie den Klassenerhalt? Oder muss endlich mal wieder ein Glücksmoment wie ein eigener Führungstreffer herhalten, der den Eckardtshäusern seit ihrem letzten Punktgewinn am 07. April 2024 verwehrt blieb? Vielleicht sind es wieder einmal die Zahlen, welche zeigen, dass Eckardtshausen Krisen bewältigen kann: Allein in der vergangenen Saison 2022/23 überwand der SVE zwei Horrorserien von acht bzw. neun Spielen in Folge, während der sie gerade einmal einen Zähler ergatterten. Aber auch in den Vorjahren waren Pleitenserie von fünf bis sechs Spielen alles andere als ein ungewöhnliches „Phänomen“ am Geißrain. Immer wieder waren es die Comebackqualitäten, die den SV 49 Eckardtshausen unbequem und gegen jeden Gegner unberechenbar machten. Gerne erinnern wir uns an die Aufholjagd 2019 mit Erfolgen gegen Gerstungen (5:2) und Suhltal/Eltetal (4:1) oder auch die starke Rückrunde 2018, bei denen die Geißrainer zu Hause quasi aus dem Nichts Falken (5:1) und Eintracht Eisenach (3:1) besiegten. Das bloße Betrachten der Zahlen wird jedoch nichts nützen, es liegt allein an uns!

 

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Toni Berndt, Dominik Kaßner, Johannes Huhn, Jan Morgenweck, Christoph Senf, Arthur Seiler (Maurice Starbatty 84.min), Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Anton Seiler (Pascal Dähne 77.min), Jonas Manß (Daniel Hering 62.min)

 

Karten:

keine

 

Schiedsrichter:

Brian Höhn


Fotos vom Spiel