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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
2. Spieltag - 30.08.2025 15:00 Uhr
SG BSG KW Tiefenort II   SV 49 Eckardtshausen
SG BSG KW Tiefenort II 3 : 2 SV 49 Eckardtshausen
(0 : 1)

Spielstatistik

Tore

Benjamin Zirpel

Assists

Tommy Mengis, Daniel Hering

Gelbe Karten

Johannes Huhn

Zuschauer

48

Torfolge

0:1 (13')Benjamin Zirpel (Tommy Mengis)
1:1 (64')SG BSG KW Tiefenort II
2:1 (65')SG BSG KW Tiefenort II
3:1 (69')SG BSG KW Tiefenort II per Elfmeter
3:2 (87')SG BSG KW Tiefenort II (Eigentor) (Daniel Hering)

Spiel gedreht in sechs Minuten: Männer bringen sich in Frauensee um den Sieg

SG BSG Kali Werra Tiefenort II – SV 49 Eckardtshausen 3:2 (0:1)

 

Tore:

0:1 Benjamin Zirpel (13.min)

1:1 Felix Finger (64.min)

2:1 Finn Domann (65.min)

3:1 Pascal Karn FE (69.min)

3:2 Heiko Keiderling ET (87.min)

 

Auf Dominanz folgt Chaos

 

Es gibt Fußballspiele, die vergisst ein Beteiligter nicht mehr so schnell: Siege, Aufholjagden, Derbys. Es gibt aber auch Fußballspiele, die möchte der Beteiligte schnellstmöglich aus dem Kopf verdrängen, weil sie sich auf ganz eigene Weise ins Gedächtnis brennen – so geschehen an diesem Samstagnachmittag in Frauensee. Unsere Männermannschaft schenkte zu ihrem zweiten Saisonspiel eine einseitige erste Halbzeit her und bestärkte die eigentlich harmlosen Hausherren zu drei Toren binnen sechs Minuten. Was zur teils chaotisch-unruhigen Spielphase führte, kann selbst aus jetziger Sicht nicht ausgemacht werden. Fest steht, dass sich Martin Reißigs Jungs unnötig um drei Punkte brachten. Dabei begann alles sehr verheißungsvoll.

 

Zum allerersten Mal seit der Jahrtausendwende gastierte die Männermannschaft auf dem „Sportplatz An der Sandspitze“ des SV 1930 Frauensee, seit 2009 SG-Mitglied der SG BSG Kali Werra Tiefenort. Die malerische Sportanlage pflegt sich nicht nur hübsch in die terassenartige Hügellandschaft ein, sondern kann auch einen vorzüglichen Rasen vorweisen. Personell durfte Reißig allerdings nicht aus dem Vollen schöpfen, reiste mit nur 13 Kickern inkl. Aushilfsspieler Marc Adelmann zum Gastspiel. Dennoch übernahmen der SV 49 das Spielzepter. Schon nach wenigen Sekunden zog Arthur Seiler im Strafraumgemenge zu wuchtig ab und schoss über das Fangnetz (1.). Schnell war zu erkennen, dass sich auf dem großen Platz Räume boten. Bei langen Bällen, die die Eckardtshäuser eigentlich reduzieren wollten, wurde es zumeist gefährlich. Über rechts trafen Marc-Kevin Kaßner und Steven Neumann jeweils das Außennetz (8./10.). Den Grundstein legte Benjamin Zirpel im Anschluss einer hoch- und weitgetretenen Freistoßflanke von Tommy Mengis, welche Zirpel zielstrebig per Kopf ins Netz verlängerte (1:0/13.). Die SG Tiefenort II kam immer dann zu Chancen, wenn die Lücke im Zentrum zu weit aufriss. Vertretungstorwart Oday al-Hennawi musste bei zwei scharfen Hereingaben entschlossen zur Tat greifen und verhinderte den möglichen Nachschuss. Allgemein machten die Geißrainer zu wenig aus ihren Kontergelegenheiten. Häufig standen sie im Abseits, oft entschieden sie sich für die jeweils schlechtere Pass- bzw. Schussvariante. Distanzschüsse wie von Fabian Forejt und Benjamin Zirpel zischten knapp über den Querbalken. Körperkontakt und Laufarbeit nahmen jedoch alle Eckardtshäuser an und sorgten aus diesem Grund für eine verdiente Pausenführung mit deutlich mehr Spielanteilen.

 

Martin Reißigs mahnende Worte richteten sich an das konsequente Zuendespielen klarer Tormöglichkeiten, die an einem guten Tag längst zu drei bis vier Treffer hätte führen können. Mit solch einem knappen Vorsprung bestünde zu jedem Zeitpunkt die Gefahr, den Gegner stark zu machen – am Leben hätten wir ihn schließlich bis zum Halbzeitpfiff gehalten. Konkreter hätten die Worte des SV-49-Trainers rückblickend wohl kaum sein können... Mit Pascal Sekula und Finn Domann wechselten die Gastgeber zwei junge, dynamische Offensivspieler ein, die der Eckardtshäuser Hintermannschaft sichtlich Probleme bereiteten. Doch zuvor vergab Steven Neumann die große Gelegenheit auf das 2:0, als er sich beim schnellen Gegenangriff und Querpass von links den Ball etwas zu weit vorlegte (49.). Mit Tiefenorts erster Großchance durch Pascal Karn schien der Stecker schlagartig gezogen worden zu sein. Einfachste Zuspiele landeten beim Gegner, Laufpässe versandeten im Seitenaus und Deckungsspieler wurden gänzlich aus dem Auge verloren. Es fehlte an Ruhe und Struktur. Symptomatisch kam der Ausgleichstreffer zustande: Im Anschluss eines geblockten Freistoßes, fand ein zweiter Flankenball das chaotische Strafraumwirrwarr, in dem Felix Fingers abgefälschter Schussversuch hinter den abwehrversuchenden al-Hennawi und Mengis bogenlampenartig ins Tor fiel (1:1/64.). Nur 60 Sekunden später eine wahrhaftige Kopie des ersten „Kacktores“: Diesmal ist Finn Domann der Glückliche, dessen augenscheinlich unfreiwillige Bogenlampe erneut im Netz zum Liegen kommt (1:2/65.). Mit Oberwasser versuchten die Tiefenorter, das Bestmögliche aus dieser dominanten Spielphase zu schöpfen – und taten dies unerbittlich. Seiler ging im Strafraum etwas zu forsch gegen Finger zu werke und traf ihn im Zweikampf am Fuß. Trotz mehrfacher Ballkorrekturen durch den Unparteiischen, nagelte Kapitän Karn die Kugel vom Punkt mittig ins Gehäuse (1:3/69.). Niemand auf dem Sportplatz konnte glauben, was in diesen Minuten geschehen war. Ein Blick auf die Uhr zeigte aber auch, dass noch genügend Zeit für ein Comeback übrigblieb. Mit Anbruch der Schlussviertelstunde rafften sich die Geißrainer nochmal zusammen und besinnten sich auf alte Tugenden zurück. Tiefenort II wehrte sich leidenschaftlich gegen die wütenden Gästeangriffe. In der Endabrechnung waren diese weiterhin nicht konsequent genug. Marc-Kevin Kaßner vergab freistehend von halbrechts (80.). Erst mit Daniel Herings Vorstoß gelang der hoffnungsvolle Anschlusstreffer. Seine scharfe Hereingabe klärte Heiko Keiderling ins eigene Tor (2:3/87.). Die angebrochene Nachspielzeit war nichts für schwache Nerven. Mit Mann und Maus belagerte Eckardtshausen die gegnerische Spielhälfte, riskierte dabei jeglichen Gegenstoß. Der Ausgleich lag in der Luft, als Christoph Senfs Kopfball auftitschte, an den rechten Innenpfosten prallte und Torwart Jakob Sauerbrei mit viel Glück Lukas Huhns Nachschuss unter sich begrub (90.+3.). Die wirklich allerletzte Freistoßgelegenheit wurde leider viel zu schnell ausgeführt, woraufhin Max Stein dem Spiel sein Ende setzte.

 

Ungläubigkeit und Selbstkritik dominierten das Stimmungsbild im Geißrainer Lager. Alle waren sich einig, dass es eines der am unnötigsten verlorenen Spiele der jüngeren Vergangenheit war, vergleichbar mit dem späten 4:4 gegen die SG FSV Diedorf/Rhön im November 2023. Doch was bringt es, sich weiter mit den kurzzeitigen Kollektivaussetzern zu beschäftigen? Immerhin hat die Mannschaft nun ein Wochenende zum Verschnaufen, ehe am übernächsten Samstag, 13. September 2025, zu Hause gegen die SG SV Fortuna Suhltal II alle Uhren auf Null gestellt werden.

 

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Oday al-Hennawi, Tommy Mengis, Johannes Huhn (Lukas Huhn 68.min), Fabian Forejt, Dominik Kaßner, Christoph Senf, Benjamin Zirpel, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Daniel Hering, Steven Neumann

 

Karten:

Gelb – Johannes Huhn

SG Tiefenort II – 1mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Max Stein


Fotos vom Spiel