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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
7. Spieltag - 25.10.2025 15:00 Uhr
SG VfB 1919 Vacha III   SV 49 Eckardtshausen
SG VfB 1919 Vacha III 3 : 0 SV 49 Eckardtshausen
(2 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Oday al-Hennawi, Arthur Seiler, Tobias Hüttig

Zuschauer

40

Torfolge

1:0 (2')SG VfB 1919 Vacha III
2:0 (20')SG VfB 1919 Vacha III
3:0 (75')SG VfB 1919 Vacha III

Düstere Stimmung, betrübendes Spiel: Männer unterliegen in Unterbreizbach

SG VfB 1919 Vacha III – SV 49 Eckardtshausen 3:0 (2:0)

 

Tore:

1:0 Pascal Grzesiek (2.min)

2:0 Pascal Grzesiek (20.min)

3:0 Pascal Grzesiek (75.min)

 

Glücklos in den Herbst

 

Rauer Wind, feiner Nieselregen, fliegende Laubblätter. Im Schatten die „Salz-Arena“, umrahmt von rauchenden Schloten, seichten Industriegerüchen und einem anhaltend rollenden Fördergerüst des Kali-Schachtes I Unterbreizbach. Eine düstere Stimmung umhüllte nicht nur das hinter uns liegende Wochenende, sondern ebenso sehr das Ambiente des Kreisklasse-Alltages. Aus Eckardtshäuser Sicht hätte es rückblickend kaum passender sein können. Der dritten Mannschaft der SG VfB 1919 Vacha bzw. SG Lohberg – eine seit diesem Sommer weiter ausgedehnte Spielgemeinschaft aus den Orten Vacha, Unterbreizbach, Sünna und Martinroda – dürfte diese Voraussetzungen mehr geschmeckt haben. Dabei sah die Sache vor Spielbeginn deutlich vielversprechender aus, vergleicht ein Geißrainer zum Beispiel die Unterbreizbacher Platzverhältnisse mit denen in Meimers. Dort rackerte sich Martin Reißigs Elf eine Woche zuvor einen 4:3-Kampfsieg ab und entdeckte alte Tugenden wieder. Tugenden, die sich heute so mancher Blau-Gelber gewünscht hätte.

 

Kapitän Jan Morgenweck nahm den Begriff „aufwärmen“ anfangs sehr wörtlich und erlitt noch vor dem Betreten des Platzes den ersten Rückschlag. Nach dem zu dickschichtigen Auftragen stark brennender Wärmecreme, musste er gleich zweimal unter der Dusche verschwinden. Zum Anpfiff kehrte aber der Fokus zurück – und erhielt sofort den ersten Bruch. Auf der linken Seite ging der Ball verloren und die Gastgaber suchten den sofortigen Weg in die Spitze. Dort nahm Pascal Grzesiek die Kugel zur Strafraumgrenze mit und feuerte sie perfekt ins linke Dreiangel (0:1/2.). Nach nicht mal 120 Sekunden schien Vacha III den gesamten psychologischen Vorteil für sich eingenommen zu haben. Die Folgen für den SV 49 waren verheerend: Verunsicherung, Selbstzweifel und mangelnde Kreativität sorgten für ständige Ballverluste. Die SG Vacha nutzte das Momentum, zog über den dynamischen Lennox Sauer mehrfach ungehindert in den Strafraum und war bei weiten, verlängerten Einwürfen brandgefährlich. Panagiotis Morkos verhinderte mit zwei Reflexen im Eins-gegen-Eins den nächsten Gegentreffer. In der Zweikampfbeurteilung hatte Schiedsrichter Carlo Dücker Luft nach oben, wovon sich ein Eckardtshäuser Großteil häufig verbal aufheizen ließ. Die Hausherren besinnten sich dagegen fokussierter auf das Ballspiel. Trotzdem ergab sich Arthur Seiler dank Jonas Manß' entschlossenem Nachsetzen die Chance auf den Ausgleich, Seiler scheiterte jedoch alleine vor Tim Hackspacker aus zu spitzem Winkel (16.). Auf der Gegenseite zappelte das Leder im Netz. Wieder spritzte Pascal Grzesiek in einen zu kurz geratenen Rückpass und drosch die Kugel von halbrechts mit dem Vollspann ins kurze Eck (0:2/20.). Ein Zwei-Tore-Rückstand, gepaart mit der mentalen Verwundbarkeit der aktuellen Saison, sorgte in Kombination mit gegenseitigem Frust und erzwungenem Willen zu einer letztlich komplizierten Verkrampftheit. Bei hohen Freistoßflanken und Eckbällen sorgten der SV 49 zwar immer mal wieder für Aufsehen, doch bis auf ein aberkanntes Tor von Jonas Manß hatte Vachas Keeper bis zum Pausenpfiff weitaus weniger zu tun als sein Gegenüber.

 

Reißigs Kabinenansprache war entsprechend geladen, voller 45 Minuten lang angestauter Emotionen. Jeder musste mit sich in die Kritik gehen, jeder hatte den Drang, etwas besser machen zu wollen – doch es fiel auch nach dem Wiederanpfiff augenscheinlich schwer. Immerhin wagten sich die Eckardtshäuser nun etwas mehr ins Risiko, was beim Stand von 0:2 natürlich defensive Abenteuer barg. Johannes Huhn, Dominik Kaßner und Oday al-Hennawi standen aber weitaus enger am Mann und setzten gute Grätschen. Im Großen und Ganzen blieb der SVE im Ballbesitzspiel trotzdem weiterhin glücklos. Torschüsse wurden im letzten Moment verhindert, Pässe voreilig gespielt und Bälle versprangen oftmals schon bei der Annahme. Der fehlene Glaube überwog dem nun sichtbareren Willen, welcher in der vergangenen Saison zu unvergesslichen Comebacks geführt hatte. Ein Neustart schien heute ausgeschlossen, es sei denn, ein Zufallstor würde neue Hoffnungen schüren. Doch so wollte es nicht geschehen. Stattdessen unterliefen dem Team etliche Vachaer Konter, bei denen Morkos gegen Hruschka, Eck und Gumpert gleich dreimal reaktionsschnell zur Stelle war. Beim dritten Gegentreffer war er aus mehrerlei Gründen machtlos. Der Hauptgrund lag jedoch bei der klaren Abseitsstellung von Pascal Grzesiek, welcher beim Schuss seines Mitspielers hinter allen 21 Feldspielern auf der Torlinie den Fuß dranhielt (0:3/75.). Jeder rechnete mit dem Pfiff, jeder traute seinen Augen nicht. Letztlich war es nicht spielentscheidend, aber allemal ernüchternd. Während der Schlussviertelstunde versuchten die Geißrainer nochmal mehr nach vorne zu werfen und hätten sich beinahe den Ehrentreffer verdient. Doch egal ob Forejt, Zirpel, Morgenweck oder Hüttig: es folgte der Schritt zu spät oder der Schuss knapp vorbei. So glitt das Spiel dahin, bis Schiedsrichter Dücker alle Eckardtshäuser erlöste. Das Ambiente rundherum hatte sich wenig geändert; vielmehr ging der SV 49 in den Einklang damit.

 

Nun hat Oktober hat nun sein Ende und wieder einmal folgte auf einen hoffnungsvollen, guten Auftritt eine bitterböse Niederlage. Den wenigsten Eckardtshäuser wird dieses Spiel leicht über das Herz gehen. In jeglicher Hinsicht setzte es nach dem Abpfiff Grundsatzgedanken zur Motivation, Trainingsbeteiligung und der Spieleinstellung frei. Reflexion, die an den spielerischen Grundvoraussetzungen unseres Vereines wenig ändert, und hoffentlich trotzdem wieder zueinander finden lässt. Wir Geißrainer sollten stolz darauf sein, der aktuell einzige Verein ohne Spielgemeinschaft in der Kreisklasse-Staffel 3 sein zu dürfen. Über Jahre haben wir uns diesen Schatz mit Gemeinschaft, Spielfreude und gegenseitiger Aufbauarbeit gewahrt. Damit all diese Tradition 76-jähriger Eigenständigkeit weiterhin glaubhaft verkörpert wird, muss spätestens kommenden Sonntag zuhause gegen die SG Schweina III eine Rekation folgen. Initiative ergreifen, spielerisch mutig sein, Verkrampfungen fallen lassen und jedes noch so kleine Erfolgserlebnis gegenseitig feiern, um gemeinsam den Geißrain wieder sattelfest zu machen – und das egal bei welchem Wetter, Wind und Regen.

 

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Dominik Kaßner, Johannes Huhn, Oday al-Hennawi (Lukas Huhn 76.min), Jan Morgenweck, Tobias Hüttig, Arthur Seiler (Fabian Forejt 63.min), Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Steven Neumann, Jonas Manß (Daniel Hering 63.min)

 

Karten:

Gelb – Arthur Seiler

Gelb – Tobias Hüttig

Gelb – Oday al-Hennawi

SG Vacha III – 1mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Carlo Dücker


Fotos vom Spiel