1.Männer : Spielbericht
1. Spiel - 03.08.2025 15:00 Uhr
SG Ütter.-Neukirchen | SV 49 Eckardtshausen | |||
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3 | : | 4 | ![]() |
(2 | : | 4) |
Aufstellung
TOR | Dominik Kaßner |
ABW | Johannes Huhn (24' Oday al-Hennawi) |
Lukas Huhn | |
Tommy Mengis | |
MIT | Anton Seiler (25' Christoph Senf) |
Benjamin Zirpel | |
Fabian Forejt (26' Arthur Seiler) | |
Jan Morgenweck | |
Marc-Kevin Kaßner | |
STU | Daniel Hering (28' Jonas Manß) |
Steven Neumann | |
Ersatzbank | |
Arthur Seiler ( 26') | |
Christoph Senf ( 25') | |
Jonas Manß ( 28') | |
Oday al-Hennawi ( 24') |
Spielstatistik
Tore
2x Benjamin Zirpel, Daniel Hering, Christoph SenfAssists
Benjamin Zirpel, Fabian ForejtZuschauer
30Torfolge
1:0 (8') | SG Ütter.-Neukirchen |
2:0 (24') | SG Ütter.-Neukirchen |
2:1 (27') | Benjamin Zirpel (Fabian Forejt) |
2:2 (33') | Christoph Senf (Benjamin Zirpel) |
2:3 (34') | Benjamin Zirpel |
2:4 (45') | Daniel Hering |
3:4 (51') | SG Ütter.-Neukirchen |
Spiel gedreht, nicht überzeugt: Durchwachsener Testspielauftakt in Ütteroda
SG Ütteroda-Neukirchen – SV 49 Eckardtshausen 3:4 (2:4)
Tore:
1:0 Daniel Fischer (8.min)
2:0 Philipp Duhlich (24.min)
2:1 Benjamin Zirpel (27.min)
2:2 Christoph Senf (33.min)
2:3 Benjamin Zirpel (34.min)
2:4 Daniel Hering (45.min)
3:4 Lennard Tröstrum (51.min)
Kaßner debütiert zum Comeback im Tor
Manche Gepflogenheiten ergeben sich von selbst. Beispielhaft dafür sind die Eckardtshäuser Testspieltraditionen zu Beginn einer neuen Fußballsaison. Zwischen 2018 und 2024 gastierte die Geißrain-Elf dreimal in Ütteroda zum sommerlichen Freundschaftskick (3:3; 6:1; 6:0). Zwei weitere Duelle auf dem Eisenacher Kunstrasen folgten nach der Winterpause 2020 und 2023 (6:4; 14:0). Nun war es allerhöchste Eisenbahn, sieben Tage vor dem Pflichtspielstart gegen Kreisligist Behringen – Qualifikationsrunde des Westthüringer Kreispokals – aus dem Sommerschlaf zu erwachen. Mit dem Trainingsauftakt und der Mannschaftsfeier in Berka/Werra samt Schlauchbootfahrt und gemütlichem Beisammensein lagen gleich zwei besondere Jahrespuntke hinter Martin Reißig und seiner Mannschaft.
Umso schwieriger war es für ihn einzuschätzen, mit wieviel Schwung die Jungs auf den Fußballplatz zurückkehren würden; schließlich liegt das Saisonfinale gegen die SG Marksuhler SV II (4:2) schon über neun Wochen zurück. Der erste Eindruck? Sagen wir „okay“. Viel Bewegung, wenig Passgenauigkeit. Der neutrale Zuschauer könnte es als „das übliche Anlaufen einer leicht eingerosteten Maschinerie“ bezeichnen. Die überraschend munteren Ütterodaer lauerten auf genau diese Passfehler und erwiesen sich mit dem Ball selbstbewusst und zielstrebig. Paul Rudolph wurde bei einem solchen Vorstoß knapp 18 Meter vor dem Tor vor den Beinen geholt, Marcel Töpfer entschied sofort auf Freistoß. Für den nach viermonatiger Verletzungspause wiederkehrenden und erstmaligen Interimstorwart Dominik Kaßner eine echte Bewährungsprobe. Daniel Fischer schien diese Umstände erahnt zu haben und schlenzte den Ball scharf und mittig ins regengetränkte Tornetz (0:1/8.). Der kleine Wachrüttler sorgte zumindest für ein gesteigertes Niveau im Angriffsspiel. Anton Seiler besaß nach schönem Zuspiel von Mengis die größte Chance, entschied sich im Alleinmarsch aber etwas zu früh für den flachen Torschuss (16.). Die Hausherren ließen im Mai mit einem Testspielsieg gegen Herda (4:3) aufhorchen und demonstrierten, warum sie nicht mehr zur „Laufkundschaft“ gehören wollen - und wieder ließ es ein simpler Abspielfehler lichterloh brennen. Philipp Duhlich bedankte sich und vollendete über die rechte Seite kommend in die kurze Ecke (0:2/24.). So hatten sich weder Trainer noch Mannschaft den Auftakt vorgestellt. Benjamin Zirpel erlöste seine Teamkollegen mit einem platzierten Aufsetzer aus 20 Metern (1:2/27.). Der Knoten schien vorerst geplatzt und Ütterodas Hintermannschaft im Aufbauspiel äußerst verunsichert zu haben. Immer wieder leisteten sich die Gastgeber große Schnitzer, ungenutzt vom SVE. Erst Zirpel behauptete einen Flankenschlag und legte ab für Senf, der sich über sein seltenes Linksschusstor von halblinks freuen durfte (2:2/33.). Momente später klärte die SG eine weitere Hereingabe unzureichend vor Benjamin Zirpels Füße, welcher mit der dritten Torbeteiligung binnen acht Minuten zum beinahe alleinigen Spieldreher avancierte (3:2/34.). Die Führung war nicht hochverdient, zeigte aber immerhin Comebackqualitäten. Es war die engagierteste Eckardtshäuser Spielphase bis zur Halbzeit, keiner ließ den Kopf hängen. So passte es prima ins Bild, dass ausgerechnet (wieder) Daniel Hering an seiner alten Wirkungsstätte traf. Eine abgefälschte Flanke brachte er aus der Drehung im Kasten unter (4:2/45.). Lustige Randnotiz: Nur in einem der seit 2018 sechs ausgetragenen Aufeinandertreffen war Hering nicht erfolgreich. Zweimal traf der Angreifer für Ütteroda, sechsmal für den SV 49.
Martin Reißigs Pausenansprache fokussierte sich auf das mangelhafte Konzentrationsvermögen. Mit einfachsten Fehlern brachten sich die Blau-Gelben permanent in Schwierigkeiten, sorgten für überflüssige Unruhe. Daran änderte sich aber auch in der zweiten Halbzeit wenig. Ütteroda-Neukirchen blieb angriffslustig. Wie auch anders, leitete ein Ballverlust den erneut schnellen Gegenangriff ein. Drei Pässe über Fischer und Rudolph reichten aus, dass Lennard Tröstrum im Strafraum aus vollem Lauf zuschlagen durfte (4:3/51.). Zwar bestimmten nun die Geißrainer das Spiel, machten vorne jedoch zu wenig aus ihren Gelegenheiten. Egal ob Steven Neumann, Arthur Seiler oder Daniel Hering: keiner der aussichtsreichen Schüsse forderte Keeper Michael Pommer so richtig heraus. Oftmals pfiff Schiedsrichter Marcel Töpfer die Außenspieler wegen Abseitsstellung zurück. Alles machte den Eindruck, als seien die Spielanlagen aus dem verheißungsvollen letzten Jahr noch vorhanden und blitzten vereinzelnd auf, könnten aber nicht gebündelt abgerufen werden. Auf eine unerwartet tolle Spielkombination folgte beispielsweise ein kapitaler Bock. Für den Zuschauer war es kein unbedingt schönes Fußballspiel. Es lebte vor allem von der Spannung in den letzten 15 Minuten, da Eckardtshausen es nicht schaffte, den Sack zuzumachen. Den Gastgebern fehlte es aber an Ruhe, wenn sie in Strafraumnähe gerieten. So blieb es beim letztlich hauchdünne 4:3-Vorsprung zugunsten der Geißrainer.
Das Ergebnis hätte wohl kaum zutreffender sein und in beide Richtugnen ausschlagen können. Zwar dominierten die Gäste über weite Strecken des Spieles das Geschehen, steuerten das Unvermögen vor dem Tor und gegen den Ball aber trotzdem alles andere als souverän. Da muss eine gewaltige Schippe draufgelegt werden, um dem FSV 1968 Behringen Paroli bieten zu können. Dass die Geißrainer diese Qualitäten besitzen, steht außer Frage. Was sie positiv aus dem durchwachsenen Auftakt mitnehmen können, ist die Gewissheit, einen 0:2-Rückstand binnen kürzester Zeit gemeinschaftlich gedreht zu haben.
(Arthur Seiler)
Aufstellung (bei fliegendem Wechsel):
Dominik Kaßner, Tommy Mengis, Johannes Huhn, Lukas Huhn, Jan Morgenweck, Anton Seiler, Fabian Forejt, Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Daniel Hering, Steven Neumann – Christoph Senf, Oday al-Hennawi, Arthur Seiler, Jonas Manß
Karten:
keine
Schiedsrichter:
Marcel Töpfer