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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
18. Spieltag - 27.04.2025 15:00 Uhr
SG Falken 1948   SV 49 Eckardtshausen
SG Falken 1948 3 : 5 SV 49 Eckardtshausen
(1 : 2)

Spielstatistik

Tore

2x Benjamin Zirpel, Tommy Mengis, Steven Neumann

Assists

2x Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner

Gelbe Karten

Johannes Huhn, Toni Berndt, Jan Morgenweck

Rote Karten

Martin Reißig (55')

Zuschauer

70

Torfolge

0:1 (5')Benjamin Zirpel
0:2 (24')Steven Neumann (Arthur Seiler)
1:2 (36')SG Falken 1948
2:2 (49')SG Falken 1948
2:3 (51')Benjamin Zirpel (Marc-Kevin Kaßner)
2:4 (59')SG Falken 1948 (Eigentor) (Arthur Seiler)
2:5 (65')Tommy Mengis
3:5 (85')SG Falken 1948

Traumfreistoß, Eigentor, Platzverweis: Spektakulärer Auswärtssieg in Falken

SG Falken 1948 - SV 49 Eckardtshausen 3:5 (1:2)

 

Tore:

0:1 Benjamin Zirpel (5.min)

0:2 Steven Neumann (24.min)

1:2 Lukas Pöhlmann (36.min)

2:2 Michael Hagedorn (49.min)

2:3 Benjamin Zirpel (51.min)

2:4 Manuel Zenke ET (59.min)

2:5 Tommy Mengis (65.min)

3:5 Elias Hartmann (85.min)

 

Platz drei gesichert: Minimalsaisonziel erreicht

 

Diesen Sonntag erlebte Trainer Martin Reißig einen waschechten Quantensprung: Noch am Vormittag coachte er seine C-Jugendmannschaft zum Kreispokalhalbfinale in Seebergen gegen die SG Wechmar (0:1). Kaum eine Sportstätte ist so groß und breit wie die Rasenfläche am Fuße des Seeberges. Knapp zwei Stunden später stand Reißig an der Seitenlinie der allseits bekannten Falkener Heimstätte, welche nicht mal Zweidrittel des Seebergener Sportplatzes füllen würde. Einige verzagen an den unterschiedlichen Sportplatzgrößen, für andere ist es ein fast schon nostalgischer Reiz unseres Amateurfußballs. Da ein Quantensprung als „Fortschritt, der innerhalb kürzester Zeit einer Entwicklung einen sehr großen Schritt voranbringt“ bezeichnet wird, lässt er sich genauso gut auf die aktuelle Tabellensituation der 1. Kreisklasse-Staffel 3 übertragen: Mit 35 Zählern hat Herda hauchdünn die Nase im Rennen um Platz eins vorne, gefolgt von den Geißrainern (33) und der SG Ifta II (32) – und auch während des heutigen Auswärtsspieles in Falken erleben Mannschaft und Trainer vielseitige „Veränderungen binnen kürzester Zeit“, die voranbringen, aber auch zurückwerfen sollten.

Zum sage und schreibe 38. Aufeinandertreffen seit 2004/05 – inklusive eines Spielabbruches mit Wiederholungsspiel sowie eines Nichtantrittes – rechnete Eckardtshausen mit einer stets in Falken kennengelernten, aggressiven Pressingspielweise der Hausherren. Der SV 49 erwies sich als ebenbürtiger Gegner, ging selbst frühzeitig ins Pressing und zeigte sich äußerst flexibel in Ballbesitzphasen. Erster Lohn war ein von Steven Neumann herausgeholter Freistoß 20 Meter vor dem Tor, zu dem sich die Schussspezialisten Tommy Mengis und Benjamin Zirpel bereitstellten. Butterweich schlenzte Zirpel das Kunstleder über die Mauer und schaute zu, wie SGF-Keeper Schumacher nur noch seine Fingerspitzen dranbekam (1:0/5.). Mit dem Ball blieb Eckardtshausen am Drücker, ließ den Falkenern kaum Luft zum Atmen. Unter anderem traf Marc-Kevin Kaßner per Direktabnahme die Latte (15.). Die Hausherren taten sich schwer, in den gegnerischen Strafraum zu gelangen. Meistens fehlte es an Genauigkeit und Ruhe, obwohl sie zweikampfstark und laufintensiv auftraten. Abwehrchef Tommy Mengis und seine Flügelzange Berndt/Huhn leisteten gute Arbeit in der Rückwärtsbewegung und beim Ballverteilen. Nach einer Unachtsamkeit im Aufbauspiel, luchste Arthur Seiler dem ballführenden Joris Hunstock die Kugel ab, legte quer auf Steven Neumann und durfte seinem Teamkollegen wenige Sekunden später zum Treffer beglückwünschen (2:0/24.). Es war ein bis hierhin ganz starker Auftritt der Reißig-Elf, die sich weiterhin geduldig und ideenreich erwies und Falken nur selten zu Gelegenheiten einlud. Trotzdem kehrte in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit eine gewisse Unkonzentriertheit ein. Falken lauerte auf Gegenstöße über die schnellen Außenspieler Maurice Kühne und Jannes Krause. Als Krause bis zur Grundlinie gestartet war, sah er am rechten Strafraumeck den freistehenden Lukas Pöhlmann und bediente ihn mit einem flachen Zuspiel. Pöhlmann visierte die linke Ecke an und erzielte per Innenseite sein drittes Saisontor (2:1/36.). Noch während der bestens gelaunte Stadionsprecher den Treffer verkündete, verpasste Seiler nach Abstimmungsproblemen zwischen Zenke und Schumacher das 3:1 und spitzelte aus dem Fünfmeterraum über die Latte (37.). Trotz Zirpels und Neumanns ansehnlicher Volleyabnahmen, blieb es bis zum Halbzeitpfiff nur beim knappen Vorsprung.

In der Kabine waren sich alle Beteiligten sicher, dass mit einer kontrollierten Haltung, wie sie in den ersten 30 Minuten zu sehen war, auch in Falken etwas zu holen sei. Gerade in der Spielgestaltung sahen die Zuschauer selbstbewusste Eckardtshäuser, die mit etwas mehr Disziplin in der Rückwärtsbewegung den Anschlusstreffer verhindern hätten können. In der Nachbarkabine schien Coach Marcel Gay seinen Falkenern neuen Mut zugesprochen zu haben, den sie auf dem Rasen umgehend zurückgaben. Jannes Krause vernaschte mit zwei Bewegungen Berndt und Mengis, flankte scharf ins Zentrum und legte damit Michael Hagedorns Ausgleichstreffer auf; der Mittelfeldmann musste nur noch den Schlappen dranhalten (2:2/49.). Etwas bedröppelt fragte man sich, wie aus einer so dominanten Leistung ein plötzlicher Gleichstand resultieren kann? Aber die Jungs fingen sich schnell und nahmen das 2:2 zum Anlass, um neue Kräfte zu mobiliseren. Jan Morgenweck setzte mit perfektem Zuspiel Marc-Kevin Kaßner auf Rechtsaußen in Szene. Kaßner ging drei Schritt und spielte präzise an die Sechzehnerlinie, wo Benjamin Zirpel aus vollem Lauf heranrauschte und flach in die lange Ecke vollendete (3:2/51.). Die Partie nahm nun an Fahrt und Härte auf. Vor allem Steven Neumann und Manuel Zenke gerieten immer wieder ins Zwiegespräch, bis ein anderer Schauplatz seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Falkens Maurice Kühne schob Martin Reißig beim Einwurf zur Seite und kitzelte damit am Nervenkostüm des Eckardtshausen-Trainers, der sich zu einem eigenen Schubser hinreißen ließ. Schiedsrichter Lars Schumacher konnte die Unsportlichkeit nur mit einer Roten Karte für den Geißrainer werten und musste ihn somit aus der Coachingzone verweisen. Reißig wusste sich sofort für seinen Fehler zu entschuldigen und nahm einen Platz auf dem Hang ein. Während Schiedsrichter Schumacher versuchte, mit vermittelnden Worten weitere Diskussionen zwischen anderen Streithähnen zu lösen, musste er auch noch zwei nicht auf dem Spielformular vermerkte Eckardtshausen-Anhänger von der Bank verweisen, die sich gerade dort niederlassen wollten. Ein kurz aufblühendes Chaos, welches mit sportlicher Antwort sein Ende fand: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte spielte Arthur Seiler Doppelpass mit Jan Morgenweck und brachte eine eher schlecht getretene Flanke mit seinem schwachen, linken Fuß. Manuel Zenke wollte sie im Luftduell bereinigen – und köpfte sie dabei unhaltbar ins eigene Netz (4:2/59.). Drei Minuten später ist es mit Anton Seiler ein Geißrainer selbst, der das Tor per Flugkopfball nur um Zentimeter verpasst (62.). Da dachte sich Tommy Mengis: „Wenn es aus dem Strafraum heraus schon nicht klappt, versuche ich es einfach mal aus der eigenen Hälfte“, und hämmerte einen vermeintlichen Flankenfreistoß aus über 50 Metern hoch und weit aufs Tor. Wie ein Stein fiel die Kugel hinter dem sichtlich überraschten Maximilian Schumacher ins Netz und löste Ungläubigkeit auf allen Seiten aus – ein Wahnsinnstreffer (5:2/65.)! Auch wenn Falken deutlich kreativeren Fußball als noch in den ersten 45 Minuten spielten, hielt der SV 49 das Spielzepter in den Händen. Sören Pippoleit war zur Stelle, wenn er zur Stelle sein musste. In der Offensive wurde weiterhin das Tor gesucht. Tobias Hüttig verzog aus der Distanz, Anton Seiler traf die Kugel im Strafraum nur halbherzig. Auch die eingewechselten Jonas Manß, Lukas Huhn und Tom Haide fügten sich nahtlos ins Gefüge ein und stabilisierten das System mit Leidenschaft, Laufarbeit und Ballgier. Letztlich führte ein zu kurz geratener Pass von Benjamin Zirpel zum endgültigen Zwei-Tore-Vorsprung. Falkens Joker Elias Hartmann fing den freien Ball ab und spitzelte ihn mit dem Spann in die rechte Torecke (5:3/85.).

Die letzte nennenswerte Aktion war gleichbedeutend mit dem wenig später folgenden Schlusspfiff einer abwechslungsreichen Partie. Ohne das „Quäntchen Glück“ bemühen zu müssen, reichten etliche spielerische Quantensprünge, um drei verdiente Punkte aus der in der Liga seit Juni 2023 - einem 2:3 im bisher letzten Falkener Kreisliga-Heimspiel gegen Eintracht Eisenach - monatelange unbefleckten „Festung Falken“ mitzunehmen. Kein Gegentor, kein Ballverlust und auch kein Platzverweis entwickelte sich zu einem wahrlichen Rückschlag, sondern stärkten den Zusammenhalt und ließen auf die eigenen Stärken vertrauen. Nun sind wir da: Im Rennen um die Tabellenspitze und im Kopf der aufstiegsambitionierten Teams. Mit stolz können Martin Reißig und seine Jungs behaupten, das Saisonminimalziel des dritten Platz erreicht zu haben. Nun wollen wir gestärkt in die letzten drei (Heim-)Spiele der Saison gehen und gegen die Zweitvertretungen der Liga – Verfolger SG Ifta II sowie die SG Bischofroda II und SG Marksuhl II – das Maximum von neun Punkten am Geißrain behalten.

(Arthur Seiler)

Aufstellung:

Sören Pippoleit, Tommy Mengis, Johannes Huh (Lukas Huhn 70.min), Toni Berndt, Tobias Hüttig, Jan Morgenweck, Arthur Seiler (Tom Haide 76.min), Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Anton Seiler, Steven Neumann (Jonas Manß 65.min)

 

Karten:

Gelb – Johannes Huhn

Gelb – Toni Berndt

Gelb – Jan Morgenweck

Rot – Trainer Martin Reißig

Falken – 2mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Lars Schumacher


Fotos vom Spiel