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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
22. Spieltag - 31.05.2025 15:00 Uhr
SV 49 Eckardtshausen   SG Marksuhler SV II
SV 49 Eckardtshausen 4 : 2 SG Marksuhler SV II
(2 : 1)

Spielstatistik

Tore

2x Steven Neumann, Benjamin Zirpel, Toni Berndt

Assists

2x Steven Neumann, Arthur Seiler, Toni Berndt

Gelbe Karten

Tommy Mengis, Steven Neumann

Zuschauer

160

Torfolge

1:0 (21')Toni Berndt (Steven Neumann)
2:0 (26')Steven Neumann (Toni Berndt)
2:1 (31')SG Marksuhler SV II
2:2 (58')SG Marksuhler SV II
3:2 (71')Benjamin Zirpel (Steven Neumann)
4:2 (78')Steven Neumann (Arthur Seiler)

Pyrochtechnik, neue Trikots, Derbysieg: Stimmungsvolles Spektakel am Geißrain

SV 49 Eckardtshausen – SG Marksuhler SV II 4:2 (2:1)

 

Tore:

1:0 Toni Berndt (21.min)

2:0 Steven Neumann (26.min)

2:1 Tim Quendt (31.min)

2:2 Tim Quendt (58.min)

3:2 Benjamin Zirpel (71.min)

4:2 Steven Neumann (78.min)

 

Hart umkämpftes Derby mit Happy-End

 

„Die neue Anzeigetafel im Diedorfer Eselparkstadion schritt unweigerlich Richtung 90. Minute voran. Aus neutraler Sicht ein obligatorisches Ereignis jedes Fußballspieles. Aus den Augen eines Geißrainers eine Mischung aus Trauer, Aufbruch und Erlösung. Der Schlusspfiff beim deutlichen Spielstand von 0:5 besiegelte den sportlichen Abstieg des SV 49 Eckardtshausen aus der Kreisliga“, so geschehen am Wochenende des 01. Juni 2024 vor genau einem Jahr. Es sind Zeilen des drittletzten Saisonspieles unserer Geißrainer Männermannschaft. Damals durchzog ein bittersüßes Abstiegsgefühl nahezu alle Beteiligten und setzte große Ungewissheit frei, was die kommende Spielzeit in der 1. Kreisklasse betreffen würde.

 

Drücke ich nun den Spulknopf und lasse ihn 364 Tage später am 31. Mai 2025 wieder los, stehen 17 überglücklich singende und springende Eckardtshäuser vor 30 hochmotivierten „Jung-Ultras“. Sie feiern inmitten blau-gelber Rauchschwaden nicht nur den Derbysieg, sondern auch eine mannschaftstaugliche, fußballerisch ansehnliche Bewährungsprobe in der 1. Kreisklasse. Es sind Szenarien, die kaum unterschiedlicher hätten sein können. Mit dem Abstieg ins Unterhaus wagte der Verein einen Neuanfang. Niemand ahnte, in der starken Staffel 3 so langatmig um die Meisterschaft mitspielen zu können. Last-Minute-Tore wie gegen Treffurt, Rückschläge wie gegen Herda und Kantersiege wie gegen Bischofroda II: allesamt befinden sich innerhalb dieser einjährigen Zeitspanne. Jedes Aufeinandertreffen schrieb seine eigene Geschichte – das abschließende Heimderby gegen die SG Marksuhl/Förtha II eine nunmehr ganz Besondere.

 

Alles begann im Vorfeld dieses „kleinen Derbys“. Nachrichten machten die Runde, dass Aktionen der „Eckardtshäuser Ultraszene“ für Aufmerksamkeit in Förtha und Marksuhl sorgten. Die Spielgemeinschaft reagierte gelassen und gab wörtlich zur Kenntnis, mit einem Schmunzeln stilvoll an den Geißrain reißen zu wollen. Zuallererst durften sich Martin Reißig und seine Mannschaft über einen gänzlich neuen, blau-gelben Trikotsatz freuen. Die „Kirmesgesellschaft Eckardtshausen“ um ihren Vorsitzenden Tibor Kroszewski ermöglichte diese großartige Sache und hat sich mit klassischem „KE-Schriftzug“ samt zweier Geißköpfe auf der Brust aller Spieler verewigt. Ein riesiges Dankeschön an Tibor und den Kirmesverein! Nach Mannschaftsfoto, Einlaufmusik und Lutz Schellenbergs Danksagungen, bestaunten die ca. 160 Zuschauer eine lautstark auftrumpfende Fankurve. „Der Geißrain steigt empor“, lautete der Schriftzug ihrer aufwendig gestalteten Choreografie, die von Doppelhaltern, gestalteten Jahreszahlen und etlichen Fahnen ausgeschmückt. Capo Pepe Illert gab mit Megaphon den Ton an – auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Gestaltenden für diesen riesigen Aufwand! Ich möchte es gerne mit einer eigenen Fotorubrik unter diesem Galerie-Link würdigen, dokumentieren und gerne erweitern.

 

Das Spektakel war eröffnet, wenngleich die Vorgeschichten schon jetzt länger anmuten als das Spielgeschehen selbst. Marksuhl/Förtha II beschränkten sich anfangs auf defensive Stabilität. Eckardtshausen versuchte mit seiner erneuten Doppelsturmspitze Räume zu öffnen. Arthur Seiler nutzte zuerst den entstehenden Freiraum, entschied sich alleine vor dem Tor allerdings für einen schlechten Querpassversuch (5.). Steven Neumann erging es kurz darauf ähnlich (8.). Bei den Gästen war es vor allem Matteo Gimpel, der auf Linksaußen für Unruhe sorgte und Johannes Huhn mehrfach die Grätsche auspacken ließ. Im Spielaufbau sorgte der erfahrene Fabian Richter für Sicherheit. Nennenswerte Torgelegenheiten konnte aber keiner der Kontrahenten herausspielen. Nach etwas mehr als 20 Minuten brach die Reißig-Elf den Bann. Seiler chippte in Neumanns Lauf, welcher von der Grundlinie mit links in den Fünfmeterraum flankte. Toni Berndt bedankte sich und drückte die Kugel mit dem Oberkörper ins Netz (1:0/21.). Zum ersten Mal explodierte der Geißrain und schob das Heimteam förmlich an. Daniel Herings Volleylattenkracher von halbrechts schmetterte knapp nächsten Treffer vorbei. Momente später unterlief SG-Keeper Noel Quendt einen aufgetischten Ball, den Toni Berndt per Kopf ins Zentrum legte und Steven Neumann mit seiner Stirn ins Tor verlängerte (2:0/26.). Der beruhigende Vorsprung schien auf ein „Derby nach Maß“ hinauszulaufen. Doch die Marksuhler hielten sich mit einem etwas überraschenden Anschlusstreffer am Leben. Tim Quendt schob Sören Pippoleits zur Seite abgewehrten Ball mit der Innenseite über die Linie (2:1/31.). Schlagartig war Dampf im Kessel. Insbesondere Marksuhl witterte Morgenluft und war nah dran am Ausgleich. Zweimal parierte Pippoleit stark gegen Quendt, einmal verpassten Horn, Stammberger und Gimpel hintereinander den Ball im Gestocher aufs Tor zu bringen (35./38.). Erst kurz vor der Pause verschafften sich die Eckardtshäuser etwas Ruhe und meldeten sich mit zwei gefährlichen Mengis-Freistößen und Senf-Kopfbällen zurück.

 

Zur Pause musste Martin Reißig seine Jungs von Grund auf neu auf das Spiel einstellen. Es sei nicht der Plan gewesen, den Ortsnachbarn am Leben zu halten. Gleichwohl habe der Gegner noch Qualität auf der Bank sitzen. Mehr Laufarbeit, höhere Zweikampfintensität und weniger offene Räume im Zentrum waren Umsetzungsziele für die zweiten 45 Minuten. Die Mannschaften neutralisierten sich aber weiterhin. Marksuhl II setzte sich zeitweise in der Eckardtshäuser Hälfte fest. Erst mit dem Überqueren der Mittellinie konnten sich die Geißrainer befreien und offensive Akzente setzen – das Tor schoss dennoch die SG. Tommy Mengis verzettelte sich beim Dribbling im Spielaufbau und lud Tim Quendt zum Ausgleich ein. Quendt umkurvte Sören Pippoleit mit einer Täuschung ließ die Heimfans mit einem „Haaland-Jubel“ als Reaktion auf mehrfache „Kreisliga-Erling-Rufe“ verstummen (2:2/58.). Mit der Einwechslung von Stephan Vetter kehrte zusätzliche Qualität ins gegnerische Spiel. Lutz Schellenbergs ehemaliger Jugend-Mannschaftskapitän, der für Marksuhl seit 2022 nur einmal zum Einsatz kam, erforderte intensive Zweikampfbeherrschung. Beinahe wäre ihm im Zusammenspiel mit dem ebenfalls eingewechselten Pascal Eckert der Ausgleich gelungen, wären Morgenweck und al-Hennawi nicht zur Stelle gewesen. Aber auch in dieser Phase des Spieles kämpften sich die Geißrainer zurück. Ein lang ersehntes Eckardtshäuser Qualitätsmerkmal, das sich seit Beginn der Saison wieder neu entfachte. Während viele Gästeanhänger lautstark Abseits monierten, behauptete Steven Neumann den Ball und flankte ihn von rechts ins Zentrum. Benjamin Zirpel stieg im richtigen Moment empor und nickte das Leder in die lange Ecke (3:2/71.). Die „Jung-Ultras“ reagierten mit einem nachgeahmten „Haaland-Jubel“ auf dem Spielfeldrand, der nicht löblich, aber erinnerungswert bleibt. Zirpels 20. Saisontor war Dosenöffner einer impulsiven Schlussphase. Eckardtshausen hatte nun wieder mehr vom Spiel und wollte den Sack zumachen, Marksuhl II wiederum möglichst auf Tuchfühlung bleiben. Schiedsrichter Uwe Kayßer verlor dabei nicht die Kontrolle, sorgte mit zaghaften Entscheidungen aber für Meinungsverschiedenheiten. Es bleibt hervorzuheben, dass es ein umkämpftes, aber faires Derby blieb. Das letzte Wort an diesem Feiertag hatte niemand Geringeres als Steven Neumann. Der mit vier Torbeteiligungen unangefochtene „Mann des Tages“ verwertete Arthur Seilers Chipball eiskalt und legte ihn am herausrennenden Noel Quendt vorbei (4:2/78.). Die Gäste steckten nicht auf, mussten sich aber allen Hoffnungen auf einen Anschlusstreffer ergeben. Kräfte ließen nach, während Eckardtshausens Hintermannschaft kaum noch etwas zuließ. Mit Kayßers Schlusspfiff verließen zwei über weite Strecken ausgeglichene Mannschaften den Rasen. Kein Eckardtshäuser hätte sich über den zwischenzeitlichen Marksuhler bzw. Förthaer Führungstreffer beschweren dürfen. Trotzdem bleibt das Gefühl eines hart erarbeiteten Derbysieges, der über die gesamte Spielzeit hinweg betrachtet nicht zufällig zustandekam.

 

Im Mannschaftskreis dankten die Spieler ihrem Trainer Martin Reißig in Form eines eigens erstellten Trikots samt Unterschriften für all die aufgeopferte Zeit, die Leidenschaft und sein gesamtfamiliäres Engagement in dieser Spielzeit. In seinem 305. Pflichtspiel wurde auch unser langjähriger Torwart Sören Pippoleit für seine Dienste geehrt und gebührend verabschiedet. Pippoleit wird sich vorerst aus dem Fußball zurückziehen und nur noch im Notfall für seinen blau-gelben Herzensverein zur Verfügung stehen. Wir werden Sören für etliche nur durch ihn gewonnene Spiele in Erinnerung behalten und natürlich mit seiner entscheidenden Parade im Kreispokal-Finale 2010 gegen Wenigenlupnitz, dem „Pippoleit-Hechter“. Zudem wird sich Tom Haide aller Voraussicht nach wegen eines Umzuges in den „Hohen Norden“ verabschieden, dem wir ebenfalls für eine tolle Saison danken. Auch er bleibt mit seinem allerersten und einzigen Pflichtspieltreffer gegen Wenigenlupnitz in Erinnerung. Dem FSV Herda gratulieren wir zum Aufstieg in die Kreisliga.

 

Unüberhorbar schallte das „Derbysieger!“ über den Sportplatz. Unermüdliche Supporter, ein wiederauferstandenes Mannschaftskollektiv, so so viele dankenswert fleißige Hände hinter den Kulissen und ein Verein, der im kommenden Jahr wieder angreifen will. Fazit: Der Geißrain lebt - er steigt empor!

 

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Sören Pippoleit, Tommy Mengis, Johannes Huhn (Lukas Huhn 88.min), Oday al-Hennawi, Jan Morgenweck, Christoph Senf, Arthur Seiler (Tom Haide 84.min), Daniel Hering (Fabian Forejt 64.min), Benjamin Zirpel, Steven Neumann (Jonas Manß 88.min), Toni Berndt (Anton Seiler 51.min)

 

Karten:

Gelb – Tommy Mengis

Gelb – Steven Neumann

SG Marksuhl/Förtha II – 2mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Uwe Kayßer

 

 

Vielen lieben Dank an Franzi Gürnth für's Zurverfügungstellen einiger Bilder!


Quelle: © SV Förtha-Unkeroda/Facebook (5 Bilder)

Fotos vom Spiel