1.Männer : Spielbericht
4. Spieltag - 28.09.2025 15:00 Uhr
SG SV GW Gospenroda III | SV 49 Eckardtshausen | |||
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2 | : | 11 | ![]() |
(0 | : | 3) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
3x Benjamin Zirpel, 2x Tommy Mengis, 2x Marc-Kevin Kaßner, 2x Arthur Seiler, 2x Steven NeumannAssists
3x Tommy Mengis, Johannes Huhn, Lukas Huhn, Fabian Forejt, Jan Morgenweck, Marc-Kevin Kaßner, Arthur Seiler, Steven Neumann, Tobias HüttigGelbe Karten
Johannes Huhn, Oday al-Hennawi, Tobias HüttigZuschauer
53Torfolge
0:1 (2') | Arthur Seiler (Johannes Huhn) |
0:2 (21') | Arthur Seiler (Fabian Forejt) |
0:3 (23') | Steven Neumann (Marc-Kevin Kaßner) |
0:4 (50') | Benjamin Zirpel (Arthur Seiler) |
0:5 (53') | Steven Neumann (Tommy Mengis) |
0:6 (63') | Marc-Kevin Kaßner (Tommy Mengis) |
0:7 (69') | Tommy Mengis (Steven Neumann) |
0:8 (71') | Benjamin Zirpel (Tommy Mengis) |
1:8 (73') | SG SV GW Gospenroda III |
1:9 (75') | Benjamin Zirpel (Lukas Huhn) |
1:10 (78') | Tommy Mengis (Jan Morgenweck) |
1:11 (86') | Marc-Kevin Kaßner (Tobias Hüttig) |
2:11 (90') | SG SV GW Gospenroda III |
Kantersieg in Dippach: Männer spielen sich die Fußballerseele frei
SG SV Grün-Weiß Gospenroda III – SV 49 Eckardtshausen 2:11 (0:3)
Tore:
0:1 Arthur Seiler (10.min)
0:2 Arthur Seiler (21.min)
0:3 Steven Neumann (23.min)
0:4 Benjamin Zirpel (50.min)
0:5 Steven Neumann (53.min)
0:6 Marc-Kevin Kaßner (63.min)
0:7 Tommy Mengis (69.min)
0:8 Benjamin Zirpel (71.min)
1:8 David Kowalski (73.min)
1:9 Benjamin Zirpel (75.min)
1:10 Tommy Mengis (78.min)
1:11 Marc-Kevin Kaßner (86.min)
2:11 David Kowalski (90.min)
Seitfallziehertor als Kirsche auf der Sahnetorte
Über drei Wochenenden, in Summe 29 lange Tage, wartete die Geißrainer Männermannschaft nun schon auf ihr nächstes Pflichtspiel. Der September wandte sich zu einer verspäteten Zweitsommerpause. Zuletzt standen die Jungs am 30. August gemeinsam auf dem Fußballplatz und tragen seit jeher das Gefühl einer komplett unnötigen 2:3-Niederlage von Frauensee mit sich herum. Zwei Pokalspieltage ohne Eckardtshäuser Teilnahme sowie ein Nichantritt der SG SV Fortuna Suhltal am 13. September lagen im Zeitfenster zwischen Frauensee und dem herbeigesehnten Auswärtsspiel in Dippach. Doch auch hier fragte man sich mit Bauchschmerzen, ob die Hausherren zum Spiel antreten würden. Schließlich zog die SG SV Grün-Weiß Gospenroda III – letztjährig spielend als SG ESV Gerstungen II – in der abgelaufenen Saison nach fünf Spieltagen den Stecker und verzeichnet auch schon in diesem Jahr einen Nichtantritt bei der SG TuS Meimers 04. Aber die Jungs aus Dippach und Umgebung trotzten allen Dankmarshäuser Kirmeskatern und stellten eine 14-köpfige Mannschaft auf die Beine.
Martin Reißig gab allen beteiligten Spieler von der Niederlage gegen Tiefenort II eine zweite Chance, disziplinierten und gutklassigen Fußball auf den Rasen zu zaubern. Die Gelegenheit dazu sollten sie von Anfang an bekommen. Mit der richtigen Anlauftechnik, war es oberstes Ziel, die gegnerische Abwehrkette zu langen Schlagbällen zu zwingen. Gospenroda III ließ sich exakt darauf ein und wurde in der eigenen Hälfte festgesetzt. Eckardtshausen war hellwach, spekulierte auf zweite Bälle und gegnerische Querschläger. Arthur Seiler vergab nach einem Alleinmarsch die allererste Großchance frei vor dem Tor und zielte am rechten Pfosten vorbei (5.). Im zweiten Versuch machte er es besser, nahm Johannes Huhns perfekt gespielten Flachlaufpass entgegen und spitzelte mit der Pike ins lange Eck (1:0/10.). Die Gastgeber wurde nur bei einem weiten Freistoß von Julian Wilhelm gefährlich, den Panagiotis Morkos in allerhöchster Not vor dem einlaufenden Gegenspieler wegfausten konnte (15.). Ansonsten ging das Spiel nur in eine Richtung. Benjamin Zirpel verpasste beim Eckball den Kopfballtreffer. Arthur Seiler hatte mehr Glück und sah seine Direktabnahme per Innenseite vom rechten Pfosten ins Tor springen. Fabian Forejt hatte körperbetont nachgesetzt und mit einer Kopfballbogenlampe von links ins Zentrum gelegt (2:0/21.). Der schönste Angriff des Spieles ging von Jan Morgenweck aus, dessen flacher Laufpass über 60 Meter in die Nahtstelle drang und von Marc-Kevin Kaßner im One-Touch nach innen gebracht wurde. Dort lauerte Steven Neumann und vollendete mit der ebenfalls ersten Ballberührung unhaltbar ins Netz (3:0/23.). Schon jetzt schienen vereinzelte Dippacher ihren Unmut über den Spielstand an Gegenspielern auslassen zu müssen und scheuten es nicht, überflüssige Tacklings nach Schiedsrichterpfiffen und alltagsrassistische Aussagen zu tätigen – das war echt schwach. Die Geißrainer reagierten geschlossen und ließen sich von ihrem Weg nicht abbringen. Nur ein teils überragender Luca Bachmann im Heimtor verhinderte etliche Treffer. Zwei Seiler-Schüsse parierte er gegen die Laufrichtung, bei Forejts Nachschuss verhalf ihm der linke Pfosten (40.). Kaßner hatte bei seinem zentralen Versuch an den Außenpfosten Pech und auch bei Neumann und Zirpel sahen Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Entsprechend deutlicher hätte es zum Kabinengang bereits aussehen können.
Reißig appellierte, den Fokus weiterhin zu halten. Nach Spielen wie in Ütteroda und Frauensee, könnten es sich die Eckardtshäuser nicht leisten, erneut ein Leistungshoch aus der Hand zu geben. Das Vorhaben ließ sich nahtlos umsetzen. Gospenroda III fand nicht das benötigte Gaspedal, auch wenn sie nun mehr offensive Nadelstiche setzten. Marvin Berger wurde im Sprint von Tommy Mengis abgedrängt. Vorne blieb der SV 49 brandgefährlich, kam mit Seiler über links, der mit dem Außenrist in den Fünfmeterraum legte und dabei Bachmann durch die Hosenträger schoss. Zirpel hielt auf der Linie den Fuß dran und stellte auf 4:0 (50.). Die Reißig-Elf hob sich durch den permanenten Wechsel von Angriffs- und Ruhespiel, guter Zweikampfführung, mutigen Ideen und richtigen Laufwegen hervor. So auch Steven Neumann, der Tommy Mengis' hohen Laufpass erkannte und das Leder mit dem Oberschenkel über den herausgeeilten Luca Bachmann hob, um abgezockt ins Tor zu schieben (5:0/53.). Gospenrodas Hintermannschaft schien nun zu zerfallen und bot bei Flanken und Steckpässen alle Räume, die der SV 49 brauchte und erkannte. Zudem stellte Martin Reißig positionell um, brachte Toni Berndt für die Position des „Letzten Mannes“ und schickte Mengis neben Jonas Manß in die Sturmspitze. Mengis, der zwei Tage zuvor bei seinem Alte-Herren-Debüt gleich mal einen Hattrick im Derby gegen Marksuhl erzielte, machte mit Übersicht und einem Assist direkt auf sich aufmerksam. Kaßner war Nutznießer des Querpasses und zielte geradewegs in den verwaisten Kasten (6:0/63.). Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, welch' denkwürdiger Treffer Momente später bevorstehen würde. Von links flankte Neumann in Richtung des Elfmeterpunktes, wo Tommy Mengis zum Geniestreich ansetzte und den Spielball höchst ästhetisch und platziert per Seitfallzieher im Netz unterbrachte – ein Wahnsinnstreffer (7:0/69)! Natürlich legte er zwei Minuten später auch Benjamin Zirpels zweiten Tagesjubel auf und war am 8:0 mitbeteiligt (71.). Die Hausherren beließen es zunehmend häufiger bei weiten Klärungsschlägen, von denen David Kowalski einen behauptete und bis in den Strafraum drang. Im Eins-gegen-Eins schüttelte er Berndt ab und erzielte den Ehrentreffer aufs kurze Eck (8:1/73.). Der über das gesamte Spiel hinweg bissige und zweikampfstarke Lukas Huhn hielt die richtige Antwort parat, drang von rechts bis in den Fünfmeterraum und spielte die Kugel im Fallen zu Benjamin Zirpel, dessen zweiter Schussversuch im Tor landete (9:1/75.). Und weil es so schön war, wollte Tommy Mengis die Gesetze der Physik abermals auf die Probe stelle. Morgenweck flankte, woraufhin Mengis zum zweiten Mal zu einem Seitfallzieher ansetzte, ihn aufs Tor brachte, diesmal jedoch an Bachmann scheiterte – doch nicht mit ihm. Blitzschnell richtete sich Mengis auf und zirkelte den Nachschuss mit seinem schwachen rechten Vollspann passgenau ins linke Dreiangel (10:1/78.). Stichwort linkes Dreiangel: Bei Marc-Kevin Kaßners „Hybridversuch“ – halb Schuss, halb Flanke – machte die Kugel erneut Bekanntschaft mit dem Winkel und flog unhaltbar über den Keeper hinweg (11:1/86.). Tobias Hüttig hatte mit Übersicht quergelegt. Der Schlusspunkt gehört aber den Gastgebern, als Morkos einen langen Schlag unterschätzte und beim Klärungsversuch Gegenspieler Kowalski anstatt des Balles traf. Dieser richtete sich allerdings auf und lief alleine über die Linie hinaus (11:2/90.).
Endstand: 11:2. Alles andere als ein alltägliches Ergebnis. Im April 2016 gab es diese Torkonstellation zum bisher einzigen Mal. Damals gingen die Geißrainer beim Tabellenzweiten in Treffurt hoch wie nie zuvor baden – und wer trug an diesem Tag das Trikot der jubelnden Treffurter? Richtig, Tommy Mengis. „Mr. Elfzuzwei“ könnte man angesichts seines erfolgreichen Wochenendes mit fünf Toren und vier Vorarbeiten in zwei Spielen beinahe sagen. Das wichtigste, was nach dem Kantersieg in Dippach aber bleibt, ist die über 90 Spielminuten hinweg hochkonzentrierte, geduldige und gewollte Leistung der Geißrainer. Mit dieser Grundeinstellung ist in dieser Saison sehr viel möglich.
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Panagiotis Morkos, Tommy Mengis, Johannes Huhn (Tobias Hüttig 46.min), Lukas Huhn, Jan Morgenweck, Oday al-Hennawi (Jonas Manß 46.min), Fabian Forejt, Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Arthur Seiler (Toni Berndt 61.min), Steven Neumann
Karten:
Gelb – Johannes Huhn
Gelb – Oday al-Hennawi
Gelb – Tobias Hüttig
SG Gospenroda III – 2mal Gelb
Schiedsrichter:
Lutz Specht