1.Männer : Spielbericht

Viele Chancen, viele Tore: Männer dominieren Schlusslicht SG Bischofroda II

SV 49 Eckardtshausen - SG FSV Lautertal Bischofroda II 8:1 (3:1)

Tore:

1:0 Arthur Seiler (10.min)

2:0 Arthur Seiler (17.min)

2:1 Amanuel Tesfagebriel (29.min)

3:1 Tommy Mengis (35.min)

4:1 Benjamin Zirpel (51.min)

5:1 Arthur Seiler (60.min)

6:1 Benjamin Zirpel (63.min)

7:1 Oday al-Hennawi (74.min)

8:1 Benjamin Zirpel (88.min)

Rückwärtsbewegung bleibt einziges Manko

Eine intensive, „erste Kreisklasse-Saison seit 18 Jahren“ nähert sich langsam dem Ende. Nach der zuletzt ärgerlichen Heimniederlage gegen Direktkonkurrent SG SV Eintacht Ifta II (0:2), war für die Männer Wiedergutmachung angesagt. Die angereisten Gäste von der SG FSV Lautertal Bischfroda II erlebten ein bis hierhin völlig verkorkstes Fußballjahr, mit gerade einmal 4 Punkten aus 17 Spielen. Drei davon ergatterten sie bei ihrem einzigen Sieg am ersten Spieltag gegen Wenigenlupnitz (4:2). Umso erstaunlicher war es, dass sie mit 15 Spielern im Kader am Geißrain erschienen, während sich die erste Mannschaft in der Kreisoberliga mit elf Männern in Dermbach begnügte und 4:6 verlor.

Zum Anpfiff stehen sich gewohntermaßen aber immer nur elf Kicker gegenüber, was auch der heute zum vorerst letzten Mal gesperrte Coach Martin Reißig vom Zuschauerbereich aus beobachtete und fotografierte – Danke an dieser Stelle! Die erste Zeigerumdrehung war noch nicht einmal vorüber, als Benjamin Zirpel einen energischen Pass im Liegen von Marc-Kevin Kaßner empfing und versenkte. Schiedsrichter Christian Beck entschied jedoch korrekterweiße auf Abseits (1.). Es war schon jetzt ein Vorgeschmack auf den gesamten Spielverlauf: Eckardtshausen kontrolliert das Geschehen, die SG Bischofroda/Lauterbach/Berka v.d. Hainich weiß nur offensiv gelegentlich auf sich aufmerksam zu machen. Arthur Seiler hatte etwas Glück, als er einen perfekt gespielten, halbhohen Pass von Oday al-Hennawi empfing und diesen mit seinem linken Schlappen am herausgeeilten Enrico Wiedrich vorbeilegte – auf nassem Rasen wäre die Kugel wohl vor der Linie liegengeblieben (1:0/10.). Entgegen des Großteils dieser Saison, zogen die Geißrainer ihre Angriffe mal wieder über die Außenbahnen auf. Auf diesem Weg entstanden viele nennenswerte Aktionen wie Neumanns Flachschuss von rechts und Kaßners über den Spann gerutschter Heber (13./15.). Seiler versuchte es wenig später aus der zweiten Reihe und sah das Leder hohen Bogens hinter Wiederich ins Netz fallen (2:0/17.). Lukas Huhn hatte den Angriff mit energischem Vorstoß eingeleitet. Während den Eckardtshäusern im Ballbesitz viel gelang, offenbarten sich im Rückwärtsgang große Lücken. Bischfrodas Amanuel Tesfagebriel und Mahari Selemun füllte die Räume mit Kombinationsspiel häufig aus und brachten sich in Abschlussposition. Hatte das Gästeteam von Hendrik Cott die Mittelinie einmal überquert, sah das nicht aus wie ein abgeschlagener Tabellenletzter. Der Anschlusstreffer war deshalb verdient, resultierte allerdings aus einem Schnitzer im Aufbauspiel. Amanuel Tesfagebriel bedankte sich und behielt die Ruhe im Privatduell mit Panagiotis Morkos (2:1/29.). Morkos konnte zwei weitere Gelegenheiten von Mahari Selemun und Philipp Happ mit entschlossenem Stellungsspiel verhindern. Die SG musste zwischenzeitlichen ihren Torwart Enrico Wiederich verletzungsbedingt auswechseln und stellte Feldspieler Max Lehmann zwischen die Pfosten, dem es sichtlich schwer fiel, sich mit Handschuhen seine Schuhe zu schnüren. Letztlich sorgte Abwehrchef Tommy Mengis höchstpersönlich für Ruhe und köpfte einen scharf getretenen Eckball ansatzlos zum Pausenstand unter die Latte (3:1/35.). Pausenstand deshalb, weil Jonas Manß vom Elfmeterpunkt Pech hatte und Interimstorwart Lehmann seinen etwas zu mittig platzierten Foulstrafstoß parierte (45.).

Halbzeitfazit: Weitermachen und rückwärts laufen. Angesichts vieler Torchancen war der Zwischenstand sogar zu niedrig, hätte aber auch defensiv für deutlich mehr Unruhe sorgen können. Dennoch folgte ein kurzes Aufflammen der Gäste mit deutlich mehr Selbstvertrauen am Ball. Lennox und Ramon Lewandowski sorgten für jeweils einen Schreckmoment. Einmal begrub Morkos den Ball unter sich, das andere Mal lenkte der Keeper den auf mittlerweile nassen Rasen aufgetitschten Fernschuss an die Latte (47./50.). Benjamin Zirpel beendete Bischfrodas Ambitionen per Abstauber aus zwei Metern, den er nach Tommy Mengis Freistoßflanke mit dem Bauch ins Tor drückte (4:1/51.). Ein kurzweiliger, aber knackiger Regenschauer überzog den Sportplatz und stellte die Platzbedingungen noch einmal Kopf. Arthur Seiler war Nutznießer des glitschigen Rasens, versuchte es nach Doppelpass mit Tommy Mengis eher halbherzig aus der zweiten Reihe, erwischte Keeper Max Lehmann per Aufsetzer aber auf dem falschen Fuß (5:1/60.). Deutlich schöner anzusehen war Marc-Kevin Kaßners Flanke, die Benjamin Zirpel mit wuchtigem Kopfball auf den Kasten brachte – Lehmanns Fingerspitzen konnten den Einschlag nicht verhindern (6:1/63.). Die Gäste spielten angriffslustig weiter und hätten sich ein Ehrentor verdient, standen sich aber mit sinkender Konzentration und Entschlossenheit selbst im Weg. Eckardtshausens Einwechsler Daniel Hering, Tom Haide und Pascal Dähne machten allesamt auf sich aufmerksam und war präsent. Auch Toni Berndt schaltete sich nun mit nach vorne ein, zielte aber zweimal zu hoch. Dähne verpasste seinen Treffer nach Lehmanns Abpraller im Nachschuss (70.). Oday al-Hennawi erhielt einen von Tom Haide durchgelassenen Kaßner-Querpass und hatte bei seinem Versuch aus dem Rückraum mehr Glück: Er traf ebenfalls mit einem aufgetitschten „Regenschuss“ (7:1/74.). Den Schlusspunkt setzte Benjamin Zirpel mit seinem heute dritten Treffer, welchen er nach misslungenem Bischfrodaer Klärungsversuch von der Strafraumkante erzielte (8:1/88.).

Zum Spielende hin hätte es zweistellig werden können, was in Anbetracht einer mutigen Offensivleistung des Tabellenletzten allerdings zu hoch gewesen wäre. Schlussendlich muss sich die Disziplin in der Rückwärtsbewegung weiterhin steigern. In diesem Falle wären die Gäste heute wohl kaum zum Zug gekommen. Mit ausgeprägtem Selbstvertrauen freuen wir uns nun auf das heiß erwartete Saisonabschlussspiel gegen die SG Marksuhler SV II. Das Derby am Geißrain steigt übernächsten Samstag, 31. Mai 2025.

(Arthur Seiler)

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Tommy Mengis, Johannes Huhn, Lukas Huhn, Toni Berndt, Oday al-Hennawi, Arthur Seiler (Pascal Dähne 63.min), Steven Neumann (Daniel Hering 55.min), Benjamin Zirpel, Marc-Kevin Kaßner, Jonas Manß (Tom Haide 51.min)

Karten:

Gelb - Jonas Manß 

Gelb - Johannes Huhn

Gelb - Steven Neumann

SG Bischofroda II - 1mal Gelb

Schiedsrichter:

Christian Beck